Hurricane Aircat

Mekong-Delta, Vietnam 1965

Bei der Hurricane Aircat handelt es sich um ein Propeller-Gleitboot, welches während des Vietnam-Krieges ab 1964 von der US-Armee und der südvietnamesischen Armee vorwiegend im Mekong-Delta eingesetzt wurde.

 

Vor Einführung dieser Boote stützte sich die US-Armee auf herkömmliche Schraubenpropeller-Boote, die aber nur in tieferen Gewässern eingesetzt werden konnten und immer wieder Probleme mit Wasserpflanzen bekamen, die sich in den Schrauben der Boote verfingen. Da dies die Patrouillen-Tätigkeit der „Brown Water Navy“ stark eingrenzte, bildeten sich gerade im Mekong-Delta viele Hochburgen und Stützpunkte des Vietcongs. Mit Luftkissenbooten und den besagten Gleitbooten versuchte man diesen entgegen zu wirken.

 

Auf Grund der großen Lärmentwicklung dieser Boote stufte die US-Armee diese für Aufstandsbekämpfung als wenig brauchbar ein. Dem widersprachen die Special Forces, die LRRP-Einheiten, sowie auch andere Teile der US- und südvietnamesischen Armee und setzten diese Boote in Folge sehr effektiv und erfolgreich gegen den Vietcong ein. 

Auf Grund der Haltung der Figuren bot sich hier eine ruhigere, passive Szenerie an. So hatte ich den Gedanken, dass Boot in einem dichten Schilf-Wald zu platzieren, ohne Fahrt, immer wachsam und beobachtend, jederzeit bereit für einen Angriff aus dem Hinterhalt.

 

Ich habe schon mit mehreren Möglichkeiten der Wassergestaltung gearbeitet, bin hier aber auch immer wieder offen für neues, wenn es sich nicht gerade um Gießharze handelt. So stieß ich auf das Produkt „Natur Wasser 171661“ aus dem Hause Faller, dass auf mich einen vielversprechenden Eindruck - gerade bei der Darstellung von stillen Gewässern - machte.

 

Da dieses Wasser sehr transparent austrocknet, machte hier also der Bodengrund den Anfang, den ich in verschiedenen Braun- und Grüntönen bearbeitete. Dazu platzierte ich noch Reste eines Bootwracks, welches ich einem alten Artitec-Set (1/87) entnommen, zersägt und bearbeitet hatte. Nun folgte die erste Schicht Faller-Wasser. Diese Schicht sollte nie dicker als 2-3mm sein, um auch wirklich in ca. 12-24 Stunden transparent auszutrocknen.

 

Das Medium ist dabei sehr dünnflüssig und lässt sich dementsprechend gut verteilen. Risse oder Trübungen konnte ich dabei nicht entdecken. Natürlich schrumpft so ein Medium beim Abtrocken, doch es hielt sich in Grenzen und war so gut kontrollierbar. Nach der ersten Schicht erfolgte nun die Einarbeitung der Vegetation. Mit einem kleinen Locheisen (1-1,5 mm) und ein wenig Druck gestaltete ich die Löcher (ein Bohrer reißt hier das Wassermaterial zu sehr aus), in denen ich jeweils das Schilf oder andere Pflanzen mit Sekundenkleber platzierte. Dabei kamen hauptsächlich Produkte von FredericusRex zum Einsatz.

 

Nun kam Schicht auf Schicht, mit Berücksichtigung der Abtrockungszeiten. Zwischenzeitlich brachte ich auf einer Zwischenschicht eine stark verdünnte Ölfarbe auf, um aufgewirbelten Schlamm zu erzeugen und damit die künstliche Tiefe des Wassers zu verbessern. Mit vier Schichten war dann die Decklage erreicht, so dass ich nun auch das Boot in das noch nasse Wasser einfügen konnte.

Um noch den einen oder anderen „Eye-Catcher“ zu erzeugen, setzte ich hier noch einige Seerosenblätter, sowie eine Wasserschlange (vor dem Boot) in das noch nicht abgetrocknete Wasser.

 

Mit kleineren Korrekturarbeiten und Anbringung des Sockelschildes waren dann die Arbeiten am Modell und Diorama komplett abgeschlossen.

 

Diese Aircat bot trotz der überschaubaren Bauteile viel Abwechslung und Bastelspaß und förderte zudem die Eigenschaft der Improvisation. Im Zusammenhang mit einem passenden Diorama handelt es sich hier um ein Modell, an dem man modellbau-technisch wachsen kann, bzw. seinen Modellbau-Horizont ungemein erweitert.

 

Zudem nennt man später ein Modell/ Diorama sein eigen, welches ohne Frage über ein gewissen Seltenheitswert verfügt.

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