V-100 Commando

Zur Geschichte

 

Der Cadillac Gage Commando (V-100), häufig auch als M706 bezeichnet, wurde speziell für das U.S. Military Police Corps im Vietnam entwickelt und kam ab September 1963 dort zum Einsatz. Obwohl die primären Aufgaben des V-100 in der Begleitung und Schutz von Fahrzeug-Konvois bestand, wurde das Fahrzeug durch seine Fähigkeiten (u.a. 100 km/h Straßengeschwindigkeit und gute Geländegängigkeit) auch von den anderen alliierten Teilstreitkräften wie der Luftwaffe und des Marine Corps, sowie der ARVN eingesetzt.

 

Der V-100 setzte sich aus einer Besatzung von zwei Personen (Fahrer/ Schütze) zusammen, wobei noch die Mitnahme von 10 Passagieren möglich war. Hierbei standen drei verschiedene Versionen zu Verfügung (V-100, V-150 und V-200), um verschiedene taktische Schlachtfeldrollen einnehmen zu können. Nach dem Rückzug des U.S.-Militärs aus Vietnam wurde die Commando-Serie nach und nach aus dem Dienst genommen und durch den M1117 ersetzt.

 

Wegen seiner Effektivität wurde und wird der V-100 immer noch in vielen Armeen der Welt eingesetzt (u.a. Vietnam, Thailand, Philippinen, Venezuela etc.) und auch diverse SWAT-Teams in den USA, sowie das LAPD (Los Angeles Police Department) wussten lange den Commando für ihre Zwecke zu nutzen, wobei man hier auf einen fest montierten Rammbock zurückgriff. Zwar wurden hier die Fuhrparks im Laufe der Jahre auch modernisiert, doch weiß man den V-100 als ein taktisch wertvolles Werkzeug für gewisse „Spezialaufgaben" immer noch zu schätzen.

Bausatz

 

Lange Jahre führte der Bausatz von ExtraTech in einer meiner vielen Schubladen ein tristes und vergessenes Dasein, bevor ich auf den kleinen Schatz wieder aufmerksam wurde, als ich nach einem passenden Modell für ein Vietnam-Setting suchte.

 

Mittlerweile dürfte es sich bei diesem Bausatz sogar um eine Rarität handeln, die nur noch schwer zu bekommen sein dürfte. Eigentlich schade, da man hier von einer überdurchschnittlichen Qualität sprechen kann. So setzt sich der Bausatz aus einer sehr übersichtlichen Anzahl von Resinteilen, sowie einem kleinen Ätzteilbogen zusammen. Die Qualität der Resinteile kann man durchaus als überdurchschnittlich bezeichnen. Brüche, Lufteinschlüsse oder verschwommene Details sucht man hier vergeblich. Im Gegenteil, obwohl der V-100 eher schlicht aufgebaut ist, sind die wenigen Details scharf und gut wiedergegeben. Nur die mittlerweile nicht mehr zeitgemäßen dicken Angussblöcke könnten hier zum Meckern auf einem verdammt hohen Niveau verleiten.

 

Mit dem beiliegenden, sauber gedruckten Decal-Bogen lassen sich fünf verschiedene, zum Teil farbprächtige V-100 gestalten, die sich alle auf Fahrzeuge der U.S. Militär Polizei in Vietnam beziehen.

Bau des Dioramas

 

Da hier die Grundarbeiten immer die gleichen sind (Bestimmung der Proportionen, Holzleisten, Grundplatte, Lackierung etc.) beziehe ich mich nur auf die Gestaltung der Szenerie.

 

Während die Darstellung des kleinen Ausschnitts der Asphaltstraße mit Hilfe eines feinen Schmirgelpapiers noch relativ einfach war, gestaltete sich der Rest doch schon schwieriger. Die Bordsteine und die Mauer fertigte ich aus Styrodur, wobei Stecknadelköpfe die Säulenkugeln ersetzten. Da Styrodur sehr anfällig gegenüber Lösungsmittel aller Art ist, ich auf diese im Laufe der folgenden Arbeiten aber nicht verzichten wollte, versiegelte ich das Material mit verwässerten Moltofill und Acrylfarben. Gleichzeitig konnte ich auch so die Flächen des zum Teil grobporigen Styrodurs verfeinern. So wiederholte ich diesen Vorgang so lange, bis ich mit der Qualität der Flächen und der Versiegelung soweit zufrieden war.

 

Den Strommast ergatterte ich aus dem Modell-Eisenbahnbereich und passte diesen meinen Bedürfnissen weiter an. Dabei wurden unnötige Teile entfernt und durch eine Straßenlaterne (Eigenarbeit), passend ausgedruckten Verkehrsschildern und Stromleitungen in Form von dünnen Kupferdraht ersetzt. Das Werbeschild entstand ebenfalls durch einen passenden Ausdruck am Drucker und Plastiksheet.

 

Zuerst hegte ich den Plan (halt passend zu Vietnam), eine Palme zu verwenden. Doch verwarf ich diesen Plan wieder schnell, da diese Palme im Gesamtbild eher störend und deplatziert gewirkt hätte. Stattdessen griff ich auf einen herkömmlichen Baum aus dem Restesortiment zurück, die übrigens auch im Vietnam wachsen. Bei der Begrünung griff ich auf die üblichen Utensilien aus dem Zubehörbereich (MiniNatur, Noch, Fredericus Rex) zurück. Die Bodengestaltung erfolgte primär mit Vogelsand, den ich im frisch aufgebrachten Zustand (durch ein Holzleim-/ Wassergemisch) mit Heilerde auflockerte.

 

Bei der Farbgebung versuchte ich die Farbtöne zu berücksichtigen, wie man diese in Vietnam an Gebäuden oder Mauern oft vorfindet. Mit Ölfarben und Pigmenten erfolgten auch hier die typischen Alterungsarbeiten. Bei dem Boden benutzte ich mehrere Braun- und Erdfarbtöne, wobei aber auch hier die „typisch" rote Erde in Form von Pigmenten zum Einsatz kam. Mit der Anbringung eines passenden Typenschilds waren nun auch die Arbeiten am Diorama abgeschlossen.

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